Jeanine Glöyer hatte als Studentin vor drei Jahren eine vielversprechende Idee, die sie mit dem Projekt Fairliebt in Jyothi umgesetzt hat. In dem südindischen Örtchen Chittapur leitet sie eine kleine Näherei und kooperiert mit einer indischen Kinderhilfsorganisation.
Die indischen Frauen sollen durch die sichere und gut bezahlte Anstellung die Möglichkeit bekommen, sich und ihren Familien eine selbstbestimmte Zukunft voller neuer Möglichkeiten zu schaffen. Die mittlerweile zehn Näherinnen produzieren die Ware 100% fair und in 100% Handarbeit. Die 100-prozentige Reinvestition sorgt dafür, dass das Projekt am Laufen gehalten werden kann. Denn der gesamte in Deutschland erwirtschaftete Erlös, fließt zurück in „Fairliebt in Jyothi“. Dadurch können den Frauen auch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, sowie Fortbildungsprogramme angeboten werden.
Auf der Webseite ist alles zu finden, was genäht werden kann. Von Kleidungstücken, über Handtaschen bis hin zu Kulturbeutel und Untersetzern. Über die Rubrik „Kontakte“ werden ganz individuelle Wünsche (Form, Farbe und Beschriftung) entgegengenommen. Bei der Lieferung kann es zu einer Wartezeit von bis zu vier Wochen kommen, weil viele Produkte erst bei Bestellung genäht werden. Das garantiert aber auch, dass keine Ressourcen durch überflüssig produzierte Ware verschwendet werden. „Fairliebt in Jyothi“ hat für sich selbst die Erfüllung der eigenen Vision, einer 100% nachhaltigen Lieferkette, als Ziel gesetzt. Daher wird auch darauf geachtet, dass zum Beispiel die benutzte Baumwolle biologisch einwandfrei ist und von fairen Händlern kommt.
Doch die beste Nachricht kommt zum Schluss. Die produzierten Waren sind absolut bezahlbar. Das zurzeit teuerste Produkt ist ein Kleid für 83€. Alle anderen Angebote haben einen Wert zwischen 15€ und 40€. „Fairliebt in Jyothi“ ist übrigens auch bei Facebook zu finden.
(Autorin: Natália Kassner)